Kirchspiel Grunau Alt-Passarge

Eine Sammlung von Dokumenten, Aufzeichnungen und Daten für das Kirchspiel Grunau Alt-Passarge aus dem Nachlass der Ahnenforscherin Karin Rauschning

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Namensliste aus der Datenbank Kirchspiel Grunau Alt-Passarge

Name mit M, N, O
Maaß, Magen, Mahlbrandt / Mallbrant / Malbrandt, Maibaum / Meybohm, Majewski, Margenfeld, Marienburg, Marienberg, Margenberg, Margenburg, Merjenberg, Marienfeld, Marjewski, Marquardt, Marten, Marthen, Matern / Mattern, Mattickm, Mattke, Mehlbach, Meier / Meyer, Messing?, Mey, Michalski, Michelis, Mikolaiczyk, Mintel, Mischel, Mohr,Moldenhauer, Möller, Mond, Mück, Mühlke, Mührwald / Mierwald, Müller, Müntel, Muschaike, Muselewski

Napiewetzky / Napowitzcky / Natzwitzcke, Naß / Nass / Nahs, Neelsen, Nehm, Nehrke, Neithardt, Nenke, Neubert, Neulersch, Neumann, Nichau, Nieswand, Nitschkowski, Nörenberg

Oehm, Öhlert, Ohm, Ostermeier, Ott, Otto,
Name mit P, Q, R
Passarge, Pastrzig, Patschke / Paschke, Pauls, Peliekan / Pelikan / Pöhlkahn, Perlich, Perschke, Peter, Philipp, Pigetzki / Piyezki, Pilger, Plaumann, Podlech / Pudlech / Podlach, Pohl, Politt / Polick, Poschke, Posniack, Poßowen, Pottel, Prang, Pratzke, Preiß / Preuß, Prember, Pressel, Pries, Protmann, Protzcke, Putkamers

Quergen

Radau / Raadau, Radder, Rade / Radtke, Raseland, Rauscher, Rautenberg, Redder, Reddig / Rettig, Reeder, Reh, Rehberg / Reheberg, Rehfeld, Reich, Reichert, Reimann, Reinhart, Reiser, Reitzckin, Remse, Renkel, Rentel, Reschetzki, Richard, Richert, Ricken, Ridder, Riediger, Riemann, Ritter, Rochel, Rodloff, Roeder, Rohde, Rohwetter, Romahn, Rombusch, Röpnack, Roschetzki, Rösenick, Roski, Rostach, Ruhnau, Ruhnt, Ruth
Namen mit S, T, U
Sack, Sacklowski, Sahmel, Sahwel, Sanden, Saraus, Sauerhering, Saunar, Sawatzky, Schaak, Schackau, Schäfer, Scharfschwerdt, Scharten, Scheltz, Schemmerling, Schick, Schiek, Schimmelpfennig, Schirmacher, Schirwing, Schlüter, Schmerberg, Schmerl, Schmidtke, Schönemann, Schönfeld, Schönhoff, Schoppenhauer, Schött / Schoetke, Schrade, Schreiber, Schreier, Schröder / Schröter, Schröth, Schulz, Schumann, Schütten, Schützen, Schwalbe, Schwanke, Schwark, Schwarz, Schwenk, Schwill, Seddig, Seek, Seelauck, Seydler, Siebert, Siedler, Simpson, Sobilth, Söcknick, Sonnenstuhl, Soringer, Sozepanski, Speer, Spieß, Spreen, Stange, Stanke, Stanull, Stegmann, Stein, Stenzel, Steppke, Steppuhn, Stermann, Stern, Stienke, Stolterfoth, Stoltz, Struwe, Suckau

Täubert / Teubert, Taulin, Teichmann, Teilmann, Terner, Teschner, Tetzlaff, Teuchert, Thal, Tharten, Theodor, Thewes, Thiel, Thietchowski, Thimm, Thurau / Tyraw, Tiede, Tiedemann, Tiedtke, Tobias, Tobjinski, Toerellen, Tolkmitt, Tolksdorf / Tolcksdorf, Toppenhauer, Tostach, Treppenhauer / Treppenahus, Treptow, Trutenau, Trutzky, Tuschke

Ubländer, Unruh
Namen mit V, W, Z
Valtin / Valentin, Venohr, Vogel, Volkmann, von Brandt, von Buttlar, von Hollwede / von Hallwedel, von Ostau, von Prembock, von Siegfried, von Stuttenheim, von Truchseß, von Weysel, Vorrath, Voß

Wald..?rohde, Wedke / Wethcke / Wedtke, Wegel / Weegel, Wegner, Wehringer, Weide, Weinberger, Weiselowski / Weslowsky, Wenitzke, Wenzel, Wermke, Werner, Wesemann, Wetterban, Wetzker, Wichmann, Widder, Wiechert, Wiede, Wiedner, Wiek / Wick, Wienrich, Wikinger, Wilck, Wildermann, Wilhelm, Will / Willen, Witschke, Witt, Witte / Witten / Witter, Wittich, Witzakowski / Witzelkowski, Wnuck, Woike, Wolgefarth, Wölk / Wilke, Wottke, Woydak, Woydeck, Wrede, Wulf

Zander, Zantopp, Zentner, Zielaske / Zielosko, Zielke, Ziener, Zimmermann, Zurgel

Kirchspiel Grunau-Alt Passarge - Datenbank

(z. Zt. 4.054 Datensätze online)

Zum Kirchspiel Grunau Alt-Passarge(1331) Königlich, 844 Seelen., 2 Schulen =*, 2 L - 2400 M G, 75,37,28 ha - 13100 M PfWB - Post- und Bahnstrecke Heiligenbeil 5 km
Zu den Orten gehören: *Grunau, Gerlachsdorf, Hammersdorf mit Einsiedel, Neudamerau, Radau, *Rossen mit Helenenhof, Ruhnenberg (zu Schettnienen gehörig), Streitswalde, Vorderwalde, Wachtbude F.

Alt Passarge: Amtsbezirk: Rossen, Amtsvorsteher: Engels, Alt-Passarge, Gemeindevorsteher: Rudolf Sobke, Kirchspiel: Alt-Passarge, Landjägeramt: Heiligenbeil, Postanstalt: Braunsberg. S59 Adreßbuch Kreis Heiligenbeil 1926

Ab 1721 hatte Alt-Passarge eigene Kirchenbücher. Die Bücher von 1721–1845 sind verschollen. Da die Bücher ab 1846 mit einer hohen Seitenzahl beginnen, wird vermutet das der Rest verbrannt oder herausgerissen wurden.

Einwohner von Alt-Passarge im Kreis Heiligenbeil 1926

(Quelle: Seite 59 Adreßbuch Kreis Heiligenbeil 1926)

Alt-Passarge 1945

Einwohner von Alt-Passarge 1945

1. Arthur Gröning (Krug)
2. Demmer - Pohl
3. Carl Schön
4. Eduard Hamann (Amerikaner)
5. Schule (Kantor Klewer)
6. Lettemann
7. Wilhelm Freitag
8. Gottlieb Rohde - Lebau - Emil Rohde
9. Johanne Harnack (Sonntagsschule)
10. Spritzenhaus
11. Laws
12. Fritz Andres
13. Wilhelm Harnack - Schmidt Johanne
14. Kinder
15. Karl Harnack
16. Kirschniek
17. Jul. Klein - Schuster Schwarz - Kahlhorn

18. Hill - Aug. Kohnert - Emilie Hamann - Klein jun.
19. Winkler - Krause - Langenfehl
20. Rudolf Rohde
21. Justine Hamann - Gottlieb Kohnert
22. Eduard Harnack
23. Carl Stegmann
24. Adolf Hamann - Alax Kohnert
25. Gottfried Kohnert - Elisabeth Behrend
26. Sunnenborn, Albrecht
27. Käser (Haus)
28. Schött Adolf (Feld) Damerau
29. Ernst Stegmann - Paul Winkeler - Gottfried Schött
30. Fried. Schmidt (Kekker) - Dommowski
31. Vahl (früher Rud. Sobke)
32. Johann Freitag
33. Wellm
34. Siemer - früher Schött (Bauer)

35. Gottlieb Kossack
36. Rudolf Engels - früher Gust. Rohde
37. Theodor Engels
38. Ferdinand ?allien
39. Erna Kohnert, geb. Gröning
40. Eduard Andres (Zimmermann)
41. Eduard Hamann
42. Frau Schier
43. Gertrud Parudat
44. Rudolf Kohnert
45. Gottfried Schött
46. Gottfried Everlien
47. Carl Nebel
48. Wilhelm Schött
49. Alax Gröning
50. Carl Alallien
51. Wilhelm Engels
52. Rudolf Sobke

Die Reihe der Käthnerhäuser in Alt-Passarge (=Kaldau)

strassenplan-neu-passarge

Einwohner von Alt-Passarge 1935

Die Geschichte der Schule in Alt Passarge
E.J. Guttzeit

Die Quellen zur Geschichte der Schule in Alt Passarge bilden in der Hauptsache die Kirchenbücher, Kirchenrechnungen und einige Akten des Pfarrarchivs in Grunau.
Im Jahre 1643 wird der paedotriba (Knabenerzieher) Ananias Backstroh in Alt Passarge erwähnt, er ließ in diesem Jahre am 19. April sein Söhnlein Christian taufen. In der Zeit von 1655 bis 1658 wird der „Schulmeister“ Melchior Roller genannt, aber dann scheint sich bis 1667 keine Person mehr der Erziehung der Jugend angenommen zu haben. Dies war wohl der Grund, daß die Revisoren der Kirche Grunau am 3.10.1667 einen Erlaß herausgaben, der für die spätere Erziehung der Jugend von Wichtigkeit wurde. Die Verfasser der „Verabschiedung“ erkannten mit scharfem Blick, was ihrer Zeit not war und waren deshalb darauf bedacht,

nicht nur Schulen zu gründen, sondern deren Betrieb auch dauernd sicherzustellen.

So sollte denn eine Schule in Alt Passarge eingerichtet werden. In der „Verabschiedung“ heißt es:
„Weil aber bis hero zu passarie kein ordentlicher Schulmeister gehalten worden, alsß ist daselbst ein Schulmeister bestellet undt ihm folgender unterhalt verordnet, nemblich von den passargischen Kirchenmitteln viertzig m (Mark) Besoldung, auch haben die passariger sich erbotten, weil sie ihm kein Getreidich, wie sonsten bei andern Kirch-Schulen gebräuchlich, geben können, an Stat dessen dreißig m (Mark). aus der gentzen Gemeine zu erlegen, wie auch zwei füder hey (Heu) undt die Calende an fischen nach freyem willen zu geben, noch soll er von jedem Kind, so zur Schul gehalten wirdt, wochentlich anderthalb gr (Groschen) undt alle accidentien gleich wie vor dem solche der zu Grunaw genossen haben. Auch wollen die Einwohner ihm jährlich fünfzehn Fuder Brennholtz, so gut als sie es haben können führen, einen Küchgarten (Gemüsegarten) schaffen undt sobald sie es vermögen, ein Schulgebäud anschaffen, damit also ein Schulmeister des Orts seinen Aufenthalt völlig haben könne, ja dessen sind sie schuldig, ihm freye wohnung zu verschaffen, damit er in fleißiger Unterrichtung der Jugend undt anderer Versehung seines Ambtes nicht gehindert und abgehalten werde.“

Diese wichtige Verabschiedung unterzeichneten der Oberstleutnant Achatius von Brandt und der Kurfürstliche Burggraf zu Karben, Johann Simon Mühlich. Gemäß dieser Verfügung wurde noch im Herbst des Jahres 1667 ein Haus in Alt Passarge als Schulhaus erworben, für das, da es ziemlich schadhaft gewesen zu sein scheint, neue Fenster beschafft werden mussten. Dies erste Schulhaus war aber nur ein Notbehelf. Nachdem man 1673 die Vorbereitungen getroffen hatte, begann man 1674 mit dem

Bau eines neuen Schulhauses,

der bis 1676 gedauert hat. In diesem Jahre errichtete man ein Stallgebäude und deckte es mit Stroh. Man irrt aber, wenn man nun annimmt, daß der Neubau für lange Zeit vorgehalten hat. Er muß recht schlecht ausgeführt worden sein, denn fast jedes Jahr mussten – wie die Kirchenrechnungen beweisen – Reparaturen und Neuanschaffungen erfolgen. Im Jahre 1711 mußte sogar eine derartig umfangreiche Reparatur vorgenommen werden, daß sie einem Neubau gleich kam. Das Amt Balga als Aufsichtsbehörde tadelt dabei, daß dieser Bau nicht angezeigt, auch keine Bestätigung dazu eingeholt worden ist. Aber auch nach dieser Zeit blieben bis 1723 größere und kleinere Reparaturen erforderlich.
In jener Zeit besaß die Schule folgendes Inventar: 1 Tisch mit Schublade und Schloß daran in der großen Stube, 1 kleiner Tisch in der kleinen Stube, 2 Lehnstühle, 2 Lehnbänke, 3 Bänke an den Wänden.
Da ereignete sich zur Zeit des Präzentors Gottfried Vorrath das Unglück,

daß die Schule am 27. Mai 1723 gänzlich abbrannte.

Was der Lehrer von seinem Eigentum gerettet hat, wissen wir nicht. Das Inventar der Schule bestand nach dem Brande nur noch aus „1 lange Tafel und 1 gedoppelte Bänk vor die Schulkinder“.
Von nun ab fehlen leider für lange Zeit zuverlässige Nachrichten, da die Kirchenrechnungen von 1723 bis 1745 abhanden gekommen sind. Wir wissen deshalb nichts Genaues über das nach 1723 errichtete Schulgebäude. Man scheint eine alte Bauernkate gekauft zu haben, die in seiner Weise den bescheidenen Ansprüchen des Lehrers noch denen der Zahl der Kinder genügt hat. In der Continuation in dem Kirchspiel Grunau vom 11. Juni 1738 heißt es deshalb:

„Die 4te Schule ist in dem Königl. Filial Kirchdorff Passarie neu zu erbauen, weil das alte Schulhaus ganz verfaulet und nicht groß genug ist, die Anzahl der Kinder aufzunehmen, maßen es nur eine kleine BauernKathe, so vor einigen Jahren, nachdem das hiesige Schulhauß inb Feuer aufgegangen, dazu erertauffet worden. Das Bauholtz ist auf die Copornsche Heyde zu assigniren“ (anzuweisen).“

Dieser Neubau ist nun 1739 ausgeführt worden, so daß mit Ende dieses Jahres der Organist Gottfried Vorrath wieder ein ordentliches Schulgebäude beziehen konnte. Leider hat es auch nur bis 1752 seiner Bestimmung gedienst. Denn am 20. August 1752 zündete der Blitz eine Kate in Neu Passarge an, das Feuer Sprang nach Alt Passarge über und
äscherte das ganze Dorf mit Kirche und Schule innerhalb von kaum zwei Stunden ein. Nur zwei kleine Insthäuser blieben stehen. Bei der damaligen Langsamkeit einerseits und der Not und Armut der Bewohner andererseits war nicht daran zu denken, die Schule sofort wieder aufzubauen. So musste denn der Lehrer Geisler für 2 ¼ Jahre nach Vogelsang gehen, um dort den Unterricht zu erteilen.
Ende 1754 kehrte er nach Alt Passarge zurück, denn inzwischen war notdürftig eine neue Schule eingerichtet worden. Diese diente von 1754 bis 1757 auch als Gotteshaus, da die Kirche erst am 21., Sonntag nach Trinitatis 1757 eingeweiht werden konnte. Aber auch diese Schule stand nur etwa 20 Jahre, denn

am 14. November 1774 brannten Schule und Kirche wieder ab.

Ein Flugfeuer, das bei stark wehendem Winde von einem anderen brennenden Gebäude auf Kirche und Schule übertragen wurde, war die Ursache. Es konnte so gut wie nichts gerettet werden. Was nützte es, daß man allenthalben über die schnelle Folge der Brände die Aufsehen erregten, sprach. Es musste von neuem ein Schulhaus gebaut werden. Die Gemeinde war aber arm, und so musste sich die Regierung entschließen, fast sämtliche Kosten allein zu übernehmen. Sie betrugen nach Fertigstellung der Gebäude im Dezember 1776 226 Taler 29 Groschen. Das Inventar der Schule bestand – wie nach dem Brande von 1723 – aus einer großen schwarzen Tafel und zwei Bänken.
Es ist verständlich, daß bei der notgedrungenen Eile der Wiederherstellung und den verhältnismäßig geringen Mitteln, die angewendet werden konnten, der ganze Neubau nicht besonders dauerhaft sein konnte. Jahr für Jahr mussten Reparaturen durchgeführt werden, und im Jahre 1807 wurde eine Hauptreparatur vorgenommen. Fortan wieder und wieder von der Armut der Bewohner Alt Passarges die Rede. Wenn man an die Folgendes Unglücklichen Krieges denkt, wird man verstehen, daß auch die Fischerdörfer unter ihnen zu leiden hatten. Es darf deshalb nicht Wunder nehmen, wenn die Gemeinde Alt Passarge sich stets weigerte, irgend welche Kosten für die Schule zu übernehmen. Da die Seelenzahl der Gemeinde seit 1820 erheblich gestiegen war, legte die Regierung im November 1834 der Gemeinde nahe, statt der einen zwei Schulklassen einzurichten. Hiergegen erhob jedoch das ganze Dorf aus Furcht vor den kommenden Kosten Einspruch.

Nach langen Verhandlungen kam es dann im Jahre 1846 zum Bau eines neuen Schulhauses mit zwei Klassen.
Sämtliche Baukosten übernahm der Staat. Dies Gebäude steht nach einigen Umbauten und Reparaturen noch heute (17.1.1939) da und macht besonders nach der letzten Erneuerung einen schmucken Eindruck.
Die zweite Schulstelle hat jedoch nur etwa von den neunziger Jahren bis zum 1. November 1923 bestanden. Ihr Eingehen war durch die geringe Schülerzahl bedingt. Wenn wir von den ersten beiden Lehrern (Backstroh und Roller absehen, die vor dem eigentlichen ..dungsjahr 1667 unterrichtet haben, so ergibt sich folgende Reihe von Lehrern und Organisten der Schule Alt Passarge:

1. Georg Klarke wird in der Kirchenrechnung von 1666/67 genannt als der gewesene Schulmeister, er musste für Verachtung des Herrn Ministerij eine Strafe von 20 Mark 15 Schilling zahlen. Klarke scheint nach seiner Entlassung nach Hammersdorf gezogen sein, dort lebte er noch 1680 als Instmann.
2. Ludwig Willdag 1668 – 1671. Er trat sein Amt etwa im Mai 1668 an und amtierte bis Martini 1671.
3. Peter Reisemann 1671 – 1686, er verzog.
4. Peter Willert, Martini 1686 – Ostern 1689
5. Peter Gehrmann Ostern 1689 – Herbst 1689
6. Heinrich Rehberg, 1. Oktober 1689 – 1710. Er starb an der Pest und wurde am 7.9.1710 begraben, ebenso sein Sohn
7. Friedrich Rehberg starb an der Pest.Er wurde am 23.9.1710 begraben.
8. Gottfried Vorrath, 1710 – 1746. Er oo 25.11.1711 in Grunau die Tochter des Wildnisbereiters Friedrich Schulz. Vorrath +16.3.1746 und wurde am 18. März in der Kirche Alt Passarge begraben.
9. Christian Gottlieb Geisler, 1746 – 1778. Von 1752 bis 1754 amtierte er in Vogelsang. Er + 23.5.1778 in Alt Passarge und wurde +28. Mai. begraben. Sein Grabstein liegt noch heute vor dem Altar der Kirche.
10. Johann Gottfried Klooß 1778 – 1784. Er +30.1.1784 und wurde #8. Februar im Alter von 49 Jahren bestattet.


Nach dieser Zeit haben mehrere Lehrer und Organisten in Alt Passarge amtiert, deren genaue Amtszeit nicht bekannt ist.

20. Max Krispien, der am 27.11.18#934 mit seiner Gattin in Königsberg seine goldene Hochzeit feiern konnte, war von etwa 1895 bis etwa 1902 in Alt Passarge.
21. Walter Gemlau kam am 1.6.1911 nach Alt Passarge.
22. Walter Budzinski, der spätere Kantor in Grunau, jetzt Lehrer in Königsberg, amtierte von 1919 – 1922.
23. Sen Nachfolger war Felix Hübner.
24. Seit 1928 hat das Lehrer- und Organistenamt Willi Klewer inne.

Hochwasser in und um Alt Passarge
Horst Kinder, Alt Passarge Hb Hbl 51 2006

Das Mündungsgebiet der Passarge war vor Gründung des Dorfes Alt Passarge ein großes Delta mit mehreren Mündungsarmen. Diese ganze Landschaft zwischen Büsterwald, Rossen, Braunsberg, Gut Auhof, Gut Klenau und Gut Rosenort ist eine Flachküstenlandschaft. Bei Hochwasser durch starke Regenfälle, Schneeschmelze oder durch Eisgang traten in diesen Gebieten immer wieder große Überschwemmungen ein. Schon im 13. Jahrhundert bemühten sich die Bewohner in diesen Gebieten durch den Bau von Dämmen etwas gegen Hochwasser zu tun. Entlang der Passarge wurde von Braunsberg bis Alt Passarge bzw. Neu Passarge ein Damm gebaut, somit wurde Hochwasser, welches die Passarge führte, im Flussbett in vielen Fällen gehalten. Über die Mündungsarme von Ruhne, Ry oder Tromp kam immer wieder Hochwasser über das Land und Dammbrüche gab es auch immer wieder.

Der Alt Passarger Gottlieb Schött hat von 1838 bis 1852 ein Tagebuch geführt, in welchem er unter anderem über ein Hochwasser schreibt:
“in dem unglücklichen Jahr 1843 wahr ein groscher neijahrs Sturm das unser dorf ganz zerstert wurde, in dem zukinftigen jahre 1844 war das selbe wasser im Sommer den 2. Juli so gross das die Passarge an unserer Grenz über lauft und unser felt ganz Beschwommen wahr. Das wasser stant 4 Wochen auf unserm Felde das geträde fül um die Kartoffeln verfaulten und es wurde eine grosse Theirung im jahr 1844. Als der frühlin heran kam da wurde von Seiten des Königs geträde und Kartoffeln gelüffert was bis jetzt noch nicht Bezahlt ist. Passarge den 4. April 1847.“
Der Passarge gang (Eisgang) 1846 machte einen groschen Schaden.die Passarge riss an unserer grenz durch und unsere 3 pläne besanten und daurauffiel ein sehr heisser Sommer ein das den 4. April ein schon hartes ungewitter wahr und wir bauten von 4 Schäffel gerst aussaht 8 wider und es brannte Alles auf unserem Plane im Jahre 1847.“

Im 19. Jahrhundert wurde der Alt Passarger Deichverband gegründet.
Der Deichhauptmann des Alt Passarger Deichverbandes erließ 1860 eine polizeiliche Vorschrift.

hochwasser-alt-passarge
Um Hochwasser aus den Entwässerungsgräben, hauptsächlich aus dem Flüsschen Ruhne, schneller in das Haff zu leiten, bemühte sich die Gemeinden Alt Passarge und der Deichverband in den Jahren 1888(1889 an der Ruhne ein Schöpfwerk zu bauen. Es wurde an das Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten im Januar 1889 Eingaben gemacht. Leider wurde diese Eingabe negativ beschieden, weil keine Mittel zur Verfügung standen. Das Schöpfwerk wurde dann 1890/91 doch erbaut, es ging 1891 in Betrieb. Von 1891 bis 1923 wurde das Schöpfwerk von Fritz Sonnenborn bedient. Ab 1925 bis 1945 war Eduard Kalhorn der Bedienende. Eine große Hochwassergefahr war jedes Jahr im Frühjahr das Tauwetter, wenn große Wassermassen abfließen mussten.

Das schwerste Hochwasser, welches im Mündungsgebiet der Passarge bekannt ist, war im Juli 1927. Emil Johannes guttzeit schreibt in unserem Kreisbuch zu diesem Hochwasser:
„Heiligenbeil wurde in der Nacht vom 11. bis 12. Juli 1927 von starken Gewittern und wolkenbruchartigen Regen überrascht. Am meisten bedroht war das Mündungsgebiet der Passarge. Das dort liegende Dorf Alt Passarge hatte schon in den früheren Jahren unter Überschwemmungen gelitten, denn hier sammelte sich das Wasser der Flüsse Passarge, Bewer uns sonstiger Bäche der höher gelegenen Gegenden. In den Jahren 1925 und 1926 baute man mit vielen Kosten einen Entwässerungskanal. Die Passarge und der Entwässerungskanal sind zu beiden Seiten mit Dämmen versehen. Als aber die riesigen Wassermassen am 12. Juli hierher kamen, konnt sie der Kanal nicht fassen. Wiesen und Äcker wurden überflutet und glichen einem großen See, der sich immer weiter über das Gebiet zwischen rechtem Passargedamm und linkem Kanaldamm ausbreitete. Sie stauten sich nun aber an dem gegen das Haff gezogenen Querdamm. Nur stellenweise blickten die Roggenähren über die Wasserfläche, denn das Wasser stieg und stieg und erreichte am 14. und 15. Juli den höchsten Stand. Trotz dreier Durchstiche durch die Dämme floß das Wasser in den nächsten Tagen nur langsam ab. Erschwert wurde die Katastrophe dadurch, daß unterhalb des Kanals drei große Durchlässe auf das Wiesengebiet führen, wo das elektrische Schöpfwerk steht. Das Schöpfwerk war jedoch durch Blitzschlag außer Betrieb. 750 ha Kulturland waren unter Wasser, fast die gesamte Kartoffel- und Getreideernte war vernichtet, auch ein großer Teil der Heu- und Grummeternte ist diesem Hochwasser zum Opfer gefallen.“

Aus meiner Erinnerung weiß ich noch, daß im Frühjahr 1942 auch eine Hochwassergefahr bestand. Ostpreußen hatte einen sehr harten Winter gehabt. Wir hatten Ende März noch eine Schneehöhe von ca. einem Meter und die Passarge war noch zugefroren. Das Eis hatte eine Stärke von ca. 50 cm. Auf Bitten der Bürgermeister von Alt und Neu Passarge kam dann ein Trupp Pioniere aus Königsberg für mehrere Tage in unser Dorf und sprengte das Eis der Passarge. Es wurden Löcher in das Eis gebohrt und in diese Bohrungen wurden Sprengladungen eingeführt – dann wurde gesprengt, und das Schmelzwasser konnte besser abfließen. Somit war die Hochwassergefahr im Frühjahr 1942 gebannt.
Volkssturm

Volkssturm 1944 / 1945 im Kreis Heiligenbeil

Der 2. von links Gottfried Kohnert Nr. III, genannt_ Der groode Fried)

Vereinsleben im Kirchspiel Grunau Alt-Passarge

Passarge – Gau-Schützenfest 1931 – (Ansprache des Bürgermeisters Fanelsa) Nicht nur in den Städten unserer Heimat gab es Schützenvereine, sondern auch in den größeren Dörfern. Es waren stets schöne Festtage, an denen um die Königswürde gerungen und das Schützenfest gefeiert wurde. Es galt als hohe Ehre, König zu werden. Aber diese Würde war auch mit hohen Kosten verbunden, weil der König seine Schützen mit Essen und Trinken freihalten musste. Hier und da warnte deshalb manche Hausfrau ihren Mann vor zu guten Schüssen. Die Häufigkeit des Namens Schött führte zu der Redensart: "Ön Passarg schött et en alle Ecke" Eine der Frauen Schött gab nun ihrem Mann, als er sich zum Schützenfest rüstete, folgenden Rat: „Oawa dat segg öck die, Schött, wenn du schöttst, denn schöttst min ich önn de Schiew! “


Fischerverein PassargePassarge Fischerverein
Fahnenweihe Passarge
Fahnenweihe

Personen aus Alt—Passarge, die im 2. Weltkrieg 1939 / 1945 gefallen, vermisst oder verschollen sind

(erstellt von Horst Kinder)

Friedrich Brinsat *5.2.1886 in Alt Passarge, Volkssturmmann +18.4.1945 I.Lager Pr.Eylau
Horst Budzinski *8.11.1919 in Alt-Passarge vermißt 30.6.1944 Gebiet Moskau
Fritz Damerau *1913 aus Alt Passarge gefallen +26.6.1941 2.WK vor Libau /Rußland
Albert Dämmer aus Alt Passarge verschollen 2.WK
Joseph Dämmer aus Alt Passarge gefallen 2.WK
Alois Fahl *27.2.1902 aus Alt Passarge vermißt 2.WK
Wilhelm Freitag *1863 aus Alt Passarge wurde im März 1945 in Alt Passarge erschossen
Martin Gemlau Unteroffizier *18.12.1914 in Alt-Passarge +26.3.1944 8 km südw. Chwedory
Max Gröning *4.4.1907 aus Alt Passarge seit 14.9.1943 am Dnjeper /Rußland vermißt 2.WK
Elisabeth Harnack *1863 aus Alt Passarge wurde im März 1945 in Alt Passarge erschossen
Wilhelm Harnack *1862 aus Alt Passarge wurde im März 1945 in Alt Passarge erschossen
Hermann Heidendorf *23.7.1915 in Alt-Passarge Unteroffizier +16.12.1941 in Pokowskoje/ Taganrog - Rußland gefallen 2.WK /Kriegsgräber
Fritz Hohmann *1921 aus Alt Passarge +2.WK gefallen
Eduard Kalhorn *1888 aus Alt Passarge nach Verwundung im Frühjahr 1945 verstorben
Ursula Kinder *12.3.1928 aus Alt Passarge nach Verwundung am +2.4.1945 in Pillau verstorben
Alfons Klein aus Alt Passarge 2.WK gefallen
Bruno Klein aus Alt Passarge 2.WK gefallen
Julius Klein aus Alt Passarge 2.WK gefallen
Erna Kohnert *1908 aus Alt Passarge wurde im März 1945 in Alt Passarge erschossen
Rudolf Kohnert *1891 aus Alt Passarge im Frühjahr 1945 verstorben
Rudi Kohnert *1917 aus Alt Passarge gefallen 1945 vor Swinemünde
Margarete Letkemann *14.4.1889 +19.6.1947. Sie ruht auf der Kriegsgräberstätte in Aalborg Dänemark
Frau Möller *1872 aus Alt Passarge verschollen
Ferdinand Möller *1870 aus Alt Passarge verschollen
Erwin Möller *1929 aus Alt Passarge verschollen
Eduard Nebel *1918 aus Alt Passarge verschollen
Kurt Nebel *1925 aus Alt Passarge gefallen +12.4.1945 in Fiume (Rijeka) Jugo
Richard Parodat *1904 aus Alt Passarge vermißt
Pauline Pick geb. Kalhorn *31.8.1877 in Alt Passarge, +17.12.1945 #Kriegsgräberstätte in Lübeck-Vorwerker
August Rentel *1879 aus Alt Passarge verschollen
Elisabeth Rohde *1873 aus Alt Passarge wurde im März 1945 in Alt-Passarge erschossen
Frieda Schmidt verw. Gerlach geb. Möller mit Sohn Heinz aus Alt Passarge verschollen
Berta Schött *1868 aus Alt Passarge verschollen
Regine Schött *1859 aus Alt Passarge verschollen
Johann WILHELM Schött *3.11.1902 in Alt-Passarge gefallen 2.WK +5.2.1946 Kgf. in Nikolajew - Ukraine
Karl Sonnenborn *7.5.1888 in Alt Passarge, Volkssturmmann +17.5.1945 Kgf.i.Wirandosero
Eduard Stegmann *29.10.1914 in Alt Passarge, Feldwebel +2.10.1939 Res. Laz. Elbing
Erwin Wellm *1910 aus Alt Passarge gefallen
Gottfried Winkler *11.12.1862 aus Alt Passarge +23.3.1945 in Alt Passarge verstorben
Ludwig Zielke *1860 aus Alt Passarge verschollen.